Adolf Beutler

Beschreibung

Adolf Beutler, *1935, lebt und arbeitet in Berlin

In dem beeindruckenden Dokumentarfilm Kunst kommt aus dem Schnabel, wie er gewachsen ist von Sabine Herpich lässt sich nachverfolgen, wie akribisch genau, bedächtig und langsam Adolf Beutler seine filigranen Werke schafft. Mit Stiften versieht er kleinste Areale eines großen Papieres oder eines Holzbrettes mit schriftartigen Zeichen, die immer wieder überzeichnet werden und am Ende doch ein ganzes Werk ergeben, gleich einem verdichteten Farb-Teppich. Der Film schildert die Arbeit der Künstler:innen in der Kunstwerkstatt Mosaik in Berlin, in der Adolf Beutler trotz seiner Pensionierung immer noch zeichnet und Kunstwerke schafft, die einen sehr guten Ruf unter Kunstsammler:innen haben und schon einige Preise gewonnen haben. Adolf Beutler begann spät künstlerisch zu arbeiten. Erst Mitte der 90er Jahre eroberte er sich die Welt der Kunst.

Seine Kunst ist so etwas wie eine Abstraktion dessen, was eigentlich zur Vermittlung da ist: Er arbeitet mit Andeutungen von Schrift und damit von Kommunikation. Diese Andeutungen sind Teil eines Gewebes, dass eben kein Text (Gewebe und Text sind eigentlich verwandte Begriffe) sondern ein Kunstwerk ist. Es wäre einfach und naheliegend, dies als Wunsch nach Kommunikation zu beschreiben, die nicht glückt. Allerdings legt die Biografie von Adolf Beutler nahe, als mutmaßlicher Überlebender der Euthanasie und der Verbrechen an Menschen mit Behinderung, der sein Leben schon in der Nazizeit in Institutionen verbracht hat, dass Kunst die Funktion einer Kommunikation für einen Menschen übernimmt, der kaum/wenig redet und kommuniziert. So kann mit der Kunst auch eine Brücke zur Welt gebaut werden.

De facto ist diese Kunst eine Brücke, hat Reisen und Besuche von Ausstellungen und wohl auch Anerkennung ermöglicht. Das Prozesshafte an diesem Werk, ebenso wie die Genauigkeit seiner zeichnerischen Arbeit, die Auseinandersetzungen mit geordneten Strukturen ohne Ordnungsschemata, und die vielen Arrangements, in denen diese Werke zusammengeführt werden können, bringen aber jeden Gedanken an eine Funktion dieser Kunst wieder zum Verschwinden und setzten die Betrachtenden mit der Kunst selbst in Bezug.

Ausstellungen

2010

Kassel | documenta-Halle

Ich sehe was, was du nicht siehst

2011

Bremen | Kulturambulanz

Durchgang zum Vielleicht

2014

Gent | Museum Dr. Guislain

Ik zie wat jij niet ziet

2015

Barcelona + Madrid | Caixa Forum

Veo lo que tu no ves

2016

Zaragoza + Girona | Caixa Forum

Veo lo que tu no ves

2022

Regensburg | Thon-Dittmer Palais

Alles fliegt, zu Fliegepreisen…

Video


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