Andrea Rausch

Andrea Rausch

Beschreibung

*1956, † 2017 in Fredersloh

Mit ihren Arbeiten baut Andrea Rausch einen Mythos auf, der um wiederkehrende Topoi wie Energie, Sonne, Atomkraft und Plutonium, Vulkane, fremde Welten und Wesen, wie die immer wieder auftauchenden Trempokollonier, Raumschiffe und Werbeslogans kreist. Zum Teil operieren diese Bilder mit einer selbsterfundenen Schrift und Sprache (trempokollinisch). Zu diesem von ihr aufgebauten Mythos gehören nicht nur die hier ausgestellten Werke, sondern auch selbstverfasste und illustrierte Bücher und Kurzgeschichten.

Mit einer eigenen Schrift zu operieren und ausufernde Mythen zu kreieren, die einen gemeinsamen Schatz an Motiven teilen, ist ein Kennzeichen von Outsider-Art, zum Beispiel im Werk von Adolf Wölfli, in dessen detailreichen Werken sich ein eigenes System der musikalischen Notation findet. Die Arbeiten von Andrea Rausch gehen darüber hinaus, nur ein bedingt zugängliches geschlossenes Symbolsystem zu kreieren. Mit ihren oft ironisch wirkenden Werbeslogans und der direkten Ansprache der Betrachtenden operiert sie mit Mechanismen der Medien- und Warenkultur. Sie teilt sich darüber auch den Betrachtenden mit.

Dazu passt auch die Übersetzungsleistung, die sie erbringt, wenn zu einem Gemälde mit Beiträgen in trempokollonischer Schrift immer auch die Übersetzung in einer Art Kopie mitgeliefert wird, die natürlich mehr als eine simple Kopie ist und die Frage aufwirft, was Übersetzung und Interpretation voneinander unterscheidet. So entsteht ein eigenartig serielles Werk, eine große Erzählung, die Ähnlichkeiten hat mit dem Universum, das sich mit den Perry Rhodan Romanen und deren Fans gebildet hat und auf das sich die Werke von Stefan Wepil beziehen. Es ist bei Andrea Rausch allerdings kein kollektiv erzeugtes Universum, aber es sind auch keine selbstbezogenen Kreationen, sondern so etwas wie Einladungen an die Betrachtenden, in diese imaginären Welten einzutauchen.

Ausstellungen

2010

Kassel | documenta-Halle

Ich sehe was, was du nicht siehst

2014

Gent | Museum Dr. Guislain

Ich sehe was, was du nicht siehst

2022

Regensburg | Thom-Dittmer-Palais

Alles fliegt, zu Fliegepreisen…

Bücher

Der Ausbruch | Buch

Meine Erlebnisse auf dem Fliegenplanet | Buch

Anschrift

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20148 Hamburg

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