Marina Sonnenberg

Beschreibung

*1961, lebt und arbeitet in Teterow.

Marina Sonnenberg gestaltet aus auf Werkstoffhöfen gefundenen Drähten und Erdkabeln, auch mal aus einem alten Maschendrahtzaun, Kinderwagen und Puppenbetten, deren offene, einkaufswagenartige Strukturen sie verdichtet, in dem sie die Drähte mit weiteren Kabeln umwickelt. Diese Kinderwagen werden zum Teil mit kleinen Kissen und Kuscheltieren bestückt. Diese Arbeit betrachtend entwickeln sich Assoziationen, die ebenso von Vertrautem und Unwirklichem, Absurden erzählen.

Marina Sonnenbergs Objekte sind serielle Objekte, d.h. es gibt mehrere, große und kleine, fragile und sehr massive Kinderwagen aus Draht und Kabeln. Sonnenberg schafft immer wieder ähnliche Objekte. Dies legt die Vermutung nahe, dass diese Kinderwagen eine Bedeutung haben, die wir nicht kennen: ein unerfüllter Kinderwunsch? Eine Begebenheit aus der Kindheit? Eine heimliche Freude am störrischen Material Draht gepaart mit einer Definition als Frau?

Mit einer Bedeutung aufgeladen wäre die Serialität dieser Kunst eine andere als die einer Warenkultur, bei der serielle Produktion immer mit Gewinnoptimierung verbunden ist und die deshalb als Massenkunst abgelehnt wurde. Aber spätestens Umberto Eco oder Andy Warhol haben deutlich gemacht, dass Serialität ihre eigenen Begriff von Kunst hervorbringt, als eine Kunst der virtuosen Variation und als eine Auseinandersetzung mit den Mechanismen der Kunst, etwa mit der Rolle der Kopie und die unterschiedlichen Verfahren, Kopien herzustellen, die dann doch meist keine identischen Objekte hervorbringen.

So sind die Objekte von Marina Sonnenberg keine Objekte, die etwa allein eine Fixierung auf Kindheit und Spielzeug und eine idealisierte, miniaturisierte Welt darstellen. Sie sind auch Werke, die gerade durch den Versuch, mit Draht etwas nachzustellen, vielfältige und diverse künstlerische Objekte hervorbringen, da niemals das gleiche Objekt entstehen kann. Sie ähneln sich nur auf den ersten Blick und werfen die Frage auf, ob sie eine Kopie oder nicht vielmehr Unikate sind, deren Bedeutung gerade durch die serielle Reihung betont wird.

Ausstellungen

2010

Kassel | documenta-Halle

Ich sehe was, was du nicht siehst

2014

Gent | Museum Dr. Guislain

Ich sehe was, was du nicht siehst

2022

Regensburg | Thom-Dittmer-Palais

Alles fliegt, zu Fliegepreisen…

2023

Hannover | konnektor + Artothek

Haupt- und Nebenwege

Anschrift

akku e.V.
c/o autismus Deutschland e.V.
Bundesverband zur Förderung von Menschen mit Autismus
Rothenbaumchaussee 15
20148 Hamburg

Telefon

0173-41 46 586

Social Media