Menia

Menia

Beschreibung

*1965, lebt und arbeitet in Mönchengladbach

Märchen, religiöse Mythen, Medienkultur, Kunstgeschichte und Sexualität sind wiederkehrende Motive in den großformatigen Gemälden von Menia, etwa, wenn sie die Mona Lisa oder Manets Frühstück im Grünen zitiert, Märchenfiguren wie Meerjungfrauen immer wieder auftauchen, ein nackter Mann mit einem Tablet durch einen Garten Eden wandert oder Donald Trump porträtiert wird. Menias Werke gehören zu den Werken, die von intertextuellen Motiven überborden. Jedes dieser Zitate wird in einen kontrast- und farbreichen Raum mit klaren Linien und Flächen gesetzt und damit fast plakativ herausgehoben.

Auch in Menias Arbeiten wird deutlich, dass nicht das Zitat selbst, sondern der künstlerische Umgang mit ihm eine wichtige Rolle spielt, um Mythen zu isolieren, zu analysieren und neu zu deuten. So sind für uns eine Frau, ein goldener Fisch und der Titel »Das Märchen vom goldenen Fisch« schon Hinweise genug, um Bezüge zur russischen Variante des Märchens vom Fischer und seiner Frau herzustellen. Aber lässt es sich wirklich als Allegorie auf die Gier der Frau des Fischers lesen? Geht es nicht vielmehr um die Beziehung zwischen einer mythischen Figur und einer ‚normalen‘ Frau?

»Hoch und Heilig« ist buchstäblich hoch: diese großformatige Arbeit zeigt religiöse Motive von Heiligenschein, eine Frau im Habit und einem goldenen Kelch, aber auch einer Fischgräte. Ob die Arbeit als Kritik am Christentum zu verstehen ist, oder aber als Versuch sakrale Bildwelten zu schaffen, bleibt dem Publikum überlassen.

Ähnlich wie die beiden genannten Werke und ihre Titel, scheint es auch bei »Blümchensex« eine Strategie zu geben, uns auf unsicheres Terrain zu führen. Ein Mädchen liegt auf einer geradezu ornamental anmutenden Gänseblümchenwiese. Die roten Schleifen der zu Zöpfen gebunden blonden Haare leuchten im grünen Gras. Ein Kranz aus Gänseblümchen ziert den Kopf des Kindes (wobei man über das Alter nur spekulieren kann), was die Szene vermeintlich romantisiert. Immer wieder lädt uns Menia zu einem expliziten Spiel mit Erwartungen und Konventionen ein. Welche Geschichten erzählt dieses Kind? Welche Geschichten wird die zukünftige Frau erzählen?

Vita

Geboren 1965 in Zabrze/Polen.

Lebt und arbeitet seit 1989 in Mönchengladbach (NRW).

1980–1985 Staatliches Lyzeum der Bildenden Künste in Kattowitz

1987-1989 Akademie der Bildenden Künste in Krakau/Kattowitz; Hauptrichtung Grafik-Design

1991-1996 Staatliche Kunstakademie Düsseldorf; freie Grafik bei Prof. Eggenschwiller und Malerei bei Prof. Rissa, Meisterschülerin; Arbeitsschwerpunkte: Malerei und Fotografie

Video


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Ausstellungen

2010

Kassel | documenta-Halle

Ich sehe was, was du nicht siehst

2011

Bremen | KulturAmbulanz am Klinikum

Durchgang zum Vielleicht

2014

Gent | Museum Dr. Guislain

Ich sehe was, was du nicht siehst

2022

Regensburg | Thom-Dittmer-Palais

Alles fliegt, zu Fliegepreisen…

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